08/08/2024 0 Kommentare
Bünde solidarisch
Bünde solidarisch
# Monatliche Andachten
Bünde solidarisch
von Rainer Wilmer, Pfarrer der Ev.-luth. Kirchengemeinde Bünde-Lydia
„Bünde solidarisch“ – unter diesem Motto versammeln sich am 2. März wieder ganz unterschiedliche Gruppen auf dem Tönnies-Wellensiek-Platz in Bünde und demonstrieren für ein Miteinander in unserer Stadt. Dazu aufgerufen haben unter anderem auch die katholische Gemeinde St. Josef und die evangelische Lydiagemeinde. Warum tun wir das?
Nach unserem Verständnis sind wir als Christinnen und Christen dazu aufgerufen, Mitverantwortung für das demokratische Gemeinwesen zu übernehmen. „Suchet der Stadt Bestes...“ rief der Prophet Jeremia die Menschen auf, die ins Exil geführt worden waren.
Eine Gesellschaft besteht immer aus vielen verschiedenen Gruppen. Alle Unterscheidungen in Wir und Die hat immer etwas Willkürliches. Natürlich gibt es Unterschiede, aber Schubladendenken hat noch nie wirklich weitergeführt. Nach meinem Verständnis ist jeder Mensch ein einzigartiges Kind Gottes, so noch nie auf dieser Erde gewesen. Und so ist jeder Ansatz, der einem anderen Menschen aufgrund seines Andersseins Würde und Rechte absprechen möchte, mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar.
Die Jahreslosung in diesem Jahr lautet: Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen (1. Korinther 16,14). Liebe öffnet, ermöglicht, ermuntert, Hass grenzt aus, schließt aus, verhindert. Beim Hass bleibt man bei sich und macht sich mit ihm auf Dauer selber krank. Liebe geht auf den anderen zu. Nelson Mandela meinte einmal: „Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lieben lernen. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“
Natürlich ist Verschiedenheit auch anstrengend, aber was wäre langweiliger als eine Welt mit Kopien meiner selbst. In einem Gottesdienst, in dem es um die Vielfalt der Schöpfung Gottes ging, haben wir Obstsalat verteilt. Ein Obstsalat nur aus Bananen oder Birnen ziemlich fade. Und ich finde, das gilt auch für unsere Gesellschaft. Wir sind viele, unterschiedliche Menschen, die alle teilhaben an der Zusage: du bist ein geliebtes Kind Gottes.
Und deshalb haben wir zu dieser Demonstration aufgerufen, um für unsere bunte, vielfältige Gemeinschaft in Bünde einzustehen.
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