11/04/2025 0 Kommentare
Nachruf: Pfarrer Ulrich Schade-Potthoff
Nachruf: Pfarrer Ulrich Schade-Potthoff
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Nachruf: Pfarrer Ulrich Schade-Potthoff
"Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir." Psalm 23,4
Pfarrer Ulrich Schade-Potthoff ist gestern verstorben. Einige werden von seiner sehr schweren Erkrankung gewusst haben, direkt oder indirekt, die ihn seit dem Sommer im vergangenen Jahr geplagt hat. Er ist damit sehr offen und sehr klar umgegangen. Man konnte mit ihm direkt darüber reden. Der Krankheit hat er noch viel abgetrotzt. Solange es irgend ging, hat er in der Schule Unterricht gemacht, häufig begleitet von einer Kollegin oder einem Kollegen. Die Schulleitung des Anna-Siemsen-Berufskollegs ist ihm sehr entgegengekommen und hat diesen großen Wunsch von ihm erfüllt, soweit das ging. Durch seine besondere Art der Reflexion, auch jetzt noch, hat er Abstand von sich selbst gefunden. In letzter Zeit war das Arbeiten nicht mehr möglich. Die Krankheit hat um sich gegriffen und ihn geplagt. Uli Schade-Potthoff war zuletzt auf der Palliativstation des Klinikums und hat sich Schritt für Schritt und gut begleitet vom Leben verabschiedet. Am Ende ging es dann doch sehr, sehr schnell. Unfassbar ist es, für mich, sicher auch für viele andere. Uli wurde gerade einmal 60 Jahre alt.
Seit dem 1. Oktober 2004 hat Pfarrer Ulrich Schade-Potthoff auf der 10. Kreispfarrstelle Religionsunterricht am Anna-Siemsen-Berufskolleg erteilt. Davor war er seit dem 24. Oktober 1999 Pfarrer der 1. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Kreuz-Kirchengemeinde in Herford.
Geboren wurde Ulrich Schade am 29. Januar 1965 in Obersuhl. Sein Abitur gemacht hat er 1984 in Rotenburg an der Fulda. Nach einem Semester Volkswirtschaft in Marburg hat er Evangelische Theologie in Marburg und Bochum studiert. Das Vikariat und den Probedienst hat er in Dortmund-Eving-Lindenhorst absolviert. Dort wurde er am 24. August 1997 ordiniert. Seit 14. Oktober 1994 ist Ulrich Schade-Potthoff mit Pfarrerin Sigrun Potthoff verheiratet. Sigrun und Franka, der gemeinsamen Tochter, gilt unser Mitgefühl.
Ich selbst kenne die Familie schon sehr lange. Uli war immer ein kritischer, nachdenklicher Geist, der die Sachen gerne genau in den Blick nahm. Der Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern hat ihm gefallen, so war mein Eindruck, vor allem da, wo sie selbständig in die Tiefe gehen. Er hat es gemocht, an der Schule zu sein und mit so vielen Menschen direkt über Religion nachdenken zu können. Ich erinnere mich gut an ein Gespräch über „empirische Dogmatik“, also das, was für Menschen das Wichtigste ist in ihrer Erfahrung. Wir hoffen auf Gott, der Leben möglich macht, wo der Tod herrscht. Ich wünsche uns, vor allem aber Sigrun und Franka, dass diese Hoffnung ihre Kraft auch wirklich entfaltet, wenn nicht sofort, dann möglichst bald.
Am Gründonnerstag, den 17. April werden wir uns um 14.00 Uhr von Ulrich Schade-Potthoff von der Kapelle des Erika-Friedhofs in Herford (Vlothoer Straße) aus verabschieden.
In der Hoffnung auf Ostern sehr herzlich,
Dr. Olaf Reinmuth
Superintendent
Titelfoto: Symbolbild
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