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Kreis Herford: Bezirksverband Herford der Evangelischen Frauenhilfe spendet 6.000 Euro an „Nadeschda"

Kreis Herford: Bezirksverband Herford der Evangelischen Frauenhilfe spendet 6.000 Euro an „Nadeschda"

Kreis Herford: Bezirksverband Herford der Evangelischen Frauenhilfe spendet 6.000 Euro an „Nadeschda"

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Kreis Herford: Bezirksverband Herford der Evangelischen Frauenhilfe spendet 6.000 Euro an „Nadeschda"

Seit 1997 setzt sich die Beratungsstelle Nadeschda für Frauen ein, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution wurden. Der Name Nadeschda, der „Hoffnung“ bedeutet, steht sinnbildlich für die Zielsetzung der Einrichtung: Betroffenen Frauen eine Perspektive geben und ihnen Wege aus der Zwangslage eröffnen. Jetzt erhielt die Beratungsstelle mit Sitz in Herford eine Spende in Höhe von 6.000 Euro.

Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung ist ein Verbrechen. Er stellt eine Form sexualisierter Gewalt dar, die überwiegend Frauen und Mädchen betrifft, und ist als Straftat im deutschen Strafgesetzbuch verankert. „Während in den Gründungsjahren der Beratungsstelle viele der Klientinnen aus Osteuropa stammten, sind es heute vor allem Frauen aus Westafrika, aber auch Süd- und Osteuropa, Asien und Deutschland“, berichtet Pfarrerin Eva-Maria Schnarre vom Evangelischen Kirchenkreis Herford.

Beratungsstelle unterstützt Opfer von Menschenhandel in Ostwestfalen-Lippe

Aber ganz gleich, woher sie stammen, die betroffenen Frauen werden fast immer zunächst mit falschen Versprechen nach Deutschland gelockt, um sie dann hier zur Prostitution zu zwingen. Die Aufgaben der Beraterinnen bei Nadeschda sind darum vielfältig und reichen von der Vermittlung von Dolmetscherinnen und medizinischer Versorgung über die Beratung in rechtlichen Fragen und die Begleitung bei der Erstattung von Anzeigen bis zu ganz praktischer Hilfe wie dem Aufsuchen von Schutzwohnungen und der Organisation beruflicher Möglichkeiten, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können.

Da Frauen mit erheblichem psychischem Druck und physischer Gewalt zur Prostitution gezwungen und oft daran gehindert werden, aus dem für die Täter lukrativen Geschäft auszusteigen, sind viele der Frauen traumatisiert. Durch Fördermittel war es für einige Zeit möglich, diesen besonders belasteten Frauen Hilfe einer Psychologin zur Seite zu stellen. Nach Auslaufen dieses Förderprogramms schien diese Möglichkeit nun nicht mehr zu bestehen.

Hier setzt die Hilfe des Bezirksverbandes Herford der Frauenhilfe an, dessen Mitglieder die Arbeit von Nadeschda von Beginn an unterstützt haben. Mehrere Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich im sogenannten Begleitgremium der Herforder Beratungsstelle mit, die für Ostwestfalen-Lippe zuständig ist. Schnarre: „Einige waren schon Prozessbegleiterinnen, die bei Prozessen die Opfer zu unterstützen versuchen. Und aus vielen gemeindlichen Kreisen und Veranstaltungen kreisweit wurden schon viele Spenden für diese besondere Form der Frauen-Solidarität zusammengelegt.“

Hilfe für und von Frauen

Um doch weiterhin besonders stark belasteten Frauen Einzelgespräche mit einer Psychologin möglich zu machen, übergaben die Frauen des Bezirksvorstandes nun einen Betrag in Höhe von 6.000 Euro an die Leiterin der Beratungsstelle, Corinna Dammeyer. Sie und ihr Team können so entscheiden, welche der derzeit betroffenen Frauen besondere Hilfe benötigt. „Hilfe für und von Frauen – das trägt die Frauenhilfe nicht nur im Namen, sondern hier geschieht sie ganz direkt und im Sinne christlicher Nächstenliebe“, sagt Schnarre.


Titelfoto: Der Bezirksverband der Frauenhilfe hat die Spende an die Frauenberatungsstelle gegen Zwangsprostitution „Nadeschda“ übergeben. Das Geld soll für psychologische Hilfen für traumatisierte Frauen eingesetzt werden.

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