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Herford: Die neue YUNA-Fachstelle verstärkt die Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalbeschneidung

Herford: Die neue YUNA-Fachstelle verstärkt die Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalbeschneidung

Herford: Die neue YUNA-Fachstelle verstärkt die Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalbeschneidung

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Herford: Die neue YUNA-Fachstelle verstärkt die Aufklärungsarbeit gegen weibliche Genitalbeschneidung

„Laut terre des femmes aus dem Jahre 2022 sind in Deutschland etwa 104.000 Frauen von Genitalbeschneidung betroffen. 17.700 Mädchen gelten als gefährdet“, erklärt Corinna Dammeyer, Beraterin von YUNA Westfalen-Lippe aus. 

Zusammen mit ihren Kolleginnen Anna Douti-Lauter und Janne Grotehusmann bildet die Diplom-Sozialarbeiterin das Team der Fachstelle YUNA Westfalen-Lippe. Sie ist eine von zwei Fachstellen des NRW-weiten Projekts YUNA zur Prävention von weiblicher Genitalbeschneidung (FGM/C) und sitzt seit November 2023 in Herford. 

Mädchen und Frauen in Westfalen und Lippe sollen durch die Fachstelle YUNA Westfalen-Lippe Hilfe und Ansprechpartnerinnen erhalten. Im Fokus der Arbeit stehen dabei regionale Vernetzung, (Fach-) Beratung und Sensibilisierung durch Workshops.

Das sich neben der YUNA-Fachstelle in Köln, die für das Rheinland zuständig ist, die zweite Fachstelle ausgerechnet in Herford befindet, ist kein Zufall: „Es wurde zum einen ein Standort gesucht, der den eher ländlichen Raum NRWs abdecken sollte“, erläutert Anne Heckel, Geschäftsfeldleitung der Anti-Gewalt-Arbeit der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW). 

Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Grund, weiß Heckel zu berichten: „Durch die Arbeit unserer Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, NADESCHDA, hatten wir in Ostwestfalen-Lippe bereits ein starkes Netzwerk, Know-How und Kontakte, wenn es um die Thematik Menschenhandel, Flucht und Genitalbeschneidung geht.“

 „Weder in der Bibel, noch im Koran steht etwas von Genitalbeschneidung. Oft wird auch behauptet, eine unbeschnittene Frau sei hygienisch unrein“, erzählt Dammeyer. Diese Beispiele machen deutlich, dass weibliche Genitalbeschneidung oft mit Mythen und vermeintlichen religiösen Vorschriften begründet werden. Anna Douti-Lauter, examinierte Pflegekraft, weiß aus zahlreichen Gesprächen mit den Klientinnen, dass der Druck oft von den Communities der Familien oder den Schwiegermüttern ausgeht: „Die Frauen und Mädchen sind oft traumatisiert; ganz abgesehen von den körperlichen Leiden haben sie Angst – oft auch vor der eigenen Familie.“

 „Durch unsere Aufklärungsarbeit wollen wir präventiv gegen Genitalbeschneidung vorgehen“, erklärt Anne Heckel. Es sei immer noch ein Tabu-Thema und Sensibilisierung enorm wichtig. „Weibliche Genitalbeschneidung gegen den Willen der Person und ohne medizinischen Grund ist laut Strafgesetzbuch verboten und wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft – auch wenn die Beschneidung im Ausland durchgeführt wird“, verdeutlicht Corinna Dammeyer die Rechtslage.

Prävention von weiblicher Genitalbeschneidung 

YUNA NRW – zur Prävention von weiblicher Genitalbeschneidung (FGM/C) ist ein landesweites Projekt mit zwei Standorten und wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) NRW gefördert. Weiteres unter www.yuna-nrw.de

Die Fachstelle YUNA Westfalen-Lippe befindet sich in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.  Weiteres unter www.yuna-westfalen-lippe.de.


Foto: Symbolbild

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