12/09/2024 0 Kommentare
Löhne: Preisgekröntes Kino-Highlight erfolgreich auf Obernbecks Musicalbühne
Löhne: Preisgekröntes Kino-Highlight erfolgreich auf Obernbecks Musicalbühne
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Löhne: Preisgekröntes Kino-Highlight erfolgreich auf Obernbecks Musicalbühne
Selbst die subtropischen Temperaturen hielten die Zuschauer nicht zurück. Wegen des großen Andrangs zum Musical „Die Schule der magischen Tiere“ im Gemeindehaus Obernbeck wurde schnell ein Livestream in der herrlich kühlen Christuskirche eingerichtet, den viele Besucher gerne annahmen.
„Die Schule der magischen Tiere“
Auf Haupt- und Seitenbühne boten die jungen Schauspieler und Sängerinnen die erste Bühnenfassung des beliebten Kino-Hits überhaupt. Sie hatten diese unter Anleitung der Obernbecker Kirchmusikerin Elvira Haake aus der ersten und zweiten Fassung des Films selbst erarbeitet und fieberten nun dem Aufritt entgegen.
Ein Team der Theatergruppe Obernbeck hatte Kulissenelemente für schnelle Szenenwechsel gebaut und das Technikteam um Jugendreferent Jan Manuel Strothmann lieferte professionelle Ton- und Lichttechnik ab.
Da vieles von dem, was im Film wie selbstverständlich abläuft, auf der Bühne nicht funktioniert, musste es anders gelöst werden. So wurden einzelne Szenen in den historischen Gewölben der Burg Vlotho gefilmt, und während der Vorstellung eingespielt. Hans-Wilhelm Homburg von der Theatergruppe begleitete die Erarbeitung des Musicals mit seinen ausgewiesenen theaterpädagogischen Kenntnissen.
Zauberhafte Wintersteinschule
Der Plot dreht sich um die im Wortsinn zauberhafte Wintersteinschule. Zum Schuljubiläum soll die Klasse von Miss Cornfield ein Musical über den Schulgründer, Kurfürst Wunibald, einstudieren. Das große Geheimnis der Schülerinnen: Sie haben über ihre Lehrerin Zugang zu einer Zoohandlung, die magische Tiere führt. Diese verstehen die menschliche Sprache und können sich blitzschnell in Plüschtiere verwandeln, so dass andere Menschen sie nicht erkennen. Von dieser ungewöhnlichen Schulsituation singt der große Chor aus Kindern und Jugendlichen: „Das ist die Schule der magischen Tiere, hier wird gelacht und gequakt und gebellt. Echte Freunde kommen auf allen Vieren. Die tierischste Schule der Welt.“ Da geht es nicht um Noten, sondern um die Schülerinnen selbst und um den Wert von Freundschaft.
Die Besonderheit der magischen Tiere liegt vor allem darin, dass sie in den Kindern Selbstvertrauen und Mut wecken, wo diese fehlen.
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So würde sich das Gesangstalent, die schüchterne Anna-Lena, niemals trauen, im Rampenlicht zu stehen. Erst durch ihr magisches Tier, Chamäleon Caspar, kann sie über ihren Schatten springen. Und noch jemand bekommt ein magisches Tier: Der obercoole Jo. Sein frecher Pinguin Juri sorgt für reichlich Chaos an der Wintersteinschule.
Als schließlich das gesamte Schuljubiläum ins Wasser fallen soll, weil auch noch seltsame Löcher auf dem Schulhof auftauchen, lernen die Kinder und ihre Tiere, worauf es in einer magischen Gemeinschaft ankommt: Teamwork! So heißt es im Titelsong: „Wir sind `ne magische Gemeinschaft, gehen durch jedes Labyrinth. Und was du nicht allein schaffst, das kriegen wir gemeinsam hin.“
Schließlich wird im Musical die männerdominierte Geschichtsschreibung der Schule auf ihre historisch korrekten Beine gestellt und die Figur der „Kurfürstin Adelheid“ als die Jeanne d‘ Arc der Schulhistorie entdeckt und gefeiert. Eloquent wie er ist, erkennt auch Schulleiter Siekmann, herausragend gespielt von Erik Kehrle, die neue Situation und schlägt sich blitzschnell auf die Seite der Klasse. Und schon steht er wieder glänzend da.
40 musikbegeisterte Kinder und Jugendliche
Dass die Erarbeitung des Musicals eine großartige Gemeinschaftserfahrung für die fast 40 musikbegeisterten Kinder und Jugendlichen war, vermittelte sich den Zuschauern unmittelbar. Die Spielfreude der Jugendlichen in den verschiedenen Rollen war in ihrer darstellerischen Intensität deutlich spürbar. Auch die stimmliche Qualität der Solistinnen und Solisten begeisterte die Zuschauer. Die Rollen waren für die beiden Aufführungen zum Teil doppelt besetzt.
Als Ida Kronenberg, Regisseurin des schulischen Jubiläums-Theaterstücks, konnte Mia Möller mit ihrer langjährigen Bühnenerfahrung brillieren, ebenso ihre Gegenspielerin Helene (Pauline Schröder und Leni Tegtmeyer). In den Hauptrollen der Anna-Lena (Rebecca Schreiber und Laura Istrate) sowie des Räuberhauptmanns Jo (Hannes Hoppstädter und Leon Seife) beeindruckten die Jugendlichen mit ihren schauspielerischen Leistungen und insbesondere die beiden Mädchen mit ihren wundervollen Stimmen. Nicht zu vergessen Till Schröder, der die Rolle des Schul-Hausmeisters Willi Wondraschek souverän und humorvoll ausfüllte und im Publikum Erinnerungen an eigene Schulerfahrungen weckte.
Freundschaft, Liebe und Eifersucht
Natürlich durften in dem Stück Themen der Jugendlichen wie Freundschaft, Liebe und Eifersucht nicht fehlen. Sie bildeten einen eigenen Spannungsbogen hinter der Geschichte um die Aufführung zum Schuljubiläum und ließen wohl auch den einen oder anderen Schauspieler über den eigenen Schatten springen.
Auch das aktuelle gesellschaftliche Thema Einsamkeit wird in einem Song aufgenommen: „Neue Wohnung, neue Stadt. Die Kartons noch nicht ausgepackt. Fühl mich einsam, komm nicht klar. Nichts ist so wie es gestern war. Mein rechter, rechter Platz ist leer. Ich wünsch mir einen Freund hierher. Doch niemand da, der mich versteht. Dem ich erzählen kann wie es mir grad geht. Jetzt sitz ich hier, schau in die Ferne. Am Himmel leuchten tausend Sterne. Geht's da draußen jemand so wie mir?“ Emil Fiebig überzeugte hier und an anderen Stellen in der Rolle des „Bennie“ in Darstellung und Gesang zusammen mit Mia Möller als Ida.
Mit großer Begeisterung trugen die Kinder und Jugendlichen die 13 Songs aus dem Film vor, begleitet von einer vierköpfigen Band (Flöte, Violine, Perkussion, Klavier). Eine beachtliche Leistung bei den hochsommerlichen Temperaturen und der Spieldauer von eindreiviertel Stunden, die die begeisterten Zuschauer mit stehenden Ovationen feierten.
Kirchenmusikdirektorin Elvira Haake
Die verantwortliche Kirchenmusikdirektorin Elvira Haake hatte nicht zum ersten Mal einen partizipativen theaterpädagogische Ansatz für die Erarbeitung eines Musicals gewählt. Sie zeigte sich überzeugt: „Dieser Ansatz hat die Kinder und Jugendlichen noch einmal ganz anders motiviert, sie innerlich wachsen lassen und zu einem tollen Gemeinschaftserlebnis geführt.“
Auch der Obernbecker Pfarrer Rolf Bürgers unterstreicht, dass die musikalische Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde einen wichtigen Baustein in der Persönlichkeitsentwicklung der Beteiligten darstellt. „Ich erlebe die Jugendlichen aus den Chören als selbstbewusster, gemeinschaftsfähiger und souveräner im Auftreten. Dazu kommt die stimmliche Ausbildung, die sie bei uns erhalten und oft bis ins Erwachsenenalter für sich fruchtbar machen.“ Darüber hinaus freue er sich besonders über die Förderung durch den Landesmusikrat NRW und den Förderkreis Kirchenmusik der Kirchengemeinde Obernbeck. „Das ist eine gute Zukunftsinvestition in junge Menschen!“
Mitsingen im Chor
Die Chöre sind offen für Kinder und Jugendliche aus allen Stadtteilen, unabhängig von Herkunft und religiöser Orientierung. Wer seine Kinder für einen Chor anmelden möchte, kann dies bei Elvira Haake unter Tel. 05731-741320 (AB) tun. Die Chorproben finden immer mittwochs statt. Spatzenchor (4-6 Jahre) 15:00-15:30 Uhr, Kinderchor (7-10 Jahre) 15:30-16:15 Uhr, Jugendchor I (11-13 Jahre) 16:15-17:30 Uhr, Jugendchor II (14-17 Jahre) nach Absprache.
Foto: Spatzen-, Kinder- und Jugendchor tragen die fetzigen Songs des Musicals vor. Das Rätsel um die Löcher im Schulhof und die wahre Gründerin der Schule wurde von der magischen Gemeinschaft gelöst
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